Über 800 Hektar abgesuchte Wiesen – das ist die Fläche von etwa 1.100 Fußballfeldern – und mehr als 160 vor Mähtod und Verstümmelung bewahrte Rehkitze. So die zahlenmäßige Bilanz unserer ersten Einsatzsaison. Drei Rettungsteams mit Wärmebilddrohnen waren dafür in den letzten Wochen beinahe täglich ab Sonnenaufgang ehrenamtlich unterwegs. „Hinter den Zahlen verbergen sich für unsere Piloten und Helfer viele emotionale Momente, die kaum in Worte zu fassen sind.“, blickt Einsatzkoordinator und Finanzvorstand Christof Rauhut auf die mehr als 70 Einsätze zurück.
Rehkitze werden in den ersten Lebenswochen von der Rehmutter (Geiß o. Ricke) häufig in Wiesen abgelegt. Die Kitze, die noch keinen Fluchtreflex haben, ducken sich bei Gefahr regungslos am Boden. So sind sie selbst aus nächster Nähe kaum zu entdecken. Was als Schutz vor Fressfeinden eine erfolgreiche Strategie ist, wird auf bewirtschafteten Wiesen zur tödlichen Gefahr: Vor herannahenden Mähwerken gibt es kein Entkommen.
In enger Abstimmung mit Landwirten und Jagdpächtern machen sich die Rehkitzretter in den frühen Morgenstunden kurz vor einer geplanten Mahd auf die Suche nach Rehkitzen. Durch eine Wärmebildkamera sind die Kitze beim Überflug mit der Drohne in der noch kühlen Wiese gut zu erkennen. Sachkundige Rettungsteams bergen die Kitze und bringen sie am angrenzenden Waldrand in Sicherheit.
Nach Abschluss der zeitnah erfolgten Mahd werden die Kitze wieder freigelassen und meist rasch von der Rehmutter angenommen. Können sie nur Stunden später gemeinsam mit ihrer Mutter beobachtet werden, ist das vor allem für die Rehkitzretter ein ganz besonderes Erlebnis. Und die Retter planen schon weiter. „Trotz guter Ausstattung konnte wir nicht alle Anfragen annehmen – im mobilen Einsatz setzt die Akkukapazität der Technik Grenzen.“, erklärt Rauhut. Hier wollen die Rehkitzretter für die Saison 2023 investieren. Wer dabei unterstützen will, findet hier unser Spendenkonto. Jeder zusätzliche Einsatz bedeutet mehr gerettete Rehkitze.
